Mögliche Anzeichen einer eingeschränkten Zungenbeweglichkeit
Bei dir
- Brustwarze ist nach dem Stillen zusammengedrückt oder hat eine Form wie ein Lippenstift
- Brustwarzen sind verletzt oder verfärben sich weiß (Vasospasmus)
- Wiederholte Milchstaus oder Brustentzündungen
Bei deinem Baby
- rutscht leicht von der Brust oder verliert immer wieder das Vakuum (hörbares Klickgeräusch)
- schläft beim Stillen ein, trinkt kurz, aber oft
verschluckt sich häufig oder zeigt sich frustriert an der Brust - Gewichtszunahme ist zu gering oder ungewöhnlich stark
- lässt sich kaum ablegen
- hat häufig Blähungen, schluckt viel Luft oder spuckt übermäßig viel
- Zunge bleibt flach am Mundboden beim Weinen
- kleine Kerbe zeigt sich an der Zungenspitze
Gemeinsam Ursache Finden
Wenn du mehrere dieser Anzeichen beobachtest, kann das ein Hinweis auf eine eingeschränkte Zungenbeweglichkeit oder eine andere funktionelle Einschränkung im Mundbereich sein.
Ich unterstütze dich dabei, die wahre Ursache zu erkennen – statt nur die Symptome zu behandeln. So können du und dein Baby das Stillen wieder entspannt, schmerzfrei und in liebevoller Verbundenheit genießen.
Vertraue deinem Gefühl – kontaktiere mich und wir schauen gemeinsam, was dein Baby wirklich braucht.
Vorgehen bei oralen Restriktionen
Wenn ich im Rahmen meiner Einschätzung eine orale Restriktion – wie zum Beispiel ein verkürztes Zungenband – feststelle, erstelle ich für dich und dein Kind einen individuellen Plan, der gezielt zur Besserung beitragen soll.
Falls eine Durchtrennung des Zungenbandes (Frenotomie) notwendig ist, ist eine gute Vor- und Nachsorge entscheidend für eine nachhaltige und erfolgreiche Therapie. Die Frenotomie ist kein „schneller Eingriff mit Sofortwirkung“, sondern ein Prozess, der Zeit, Geduld und ein gut abgestimmtes, interdisziplinäres Netzwerk braucht – ein Netzwerk, das ich mir in den letzten Jahren sorgfältig aufgebaut habe. So kann vielen Stillpaaren ein langer, angenehmer und schmerzfreier Stillweg ermöglicht werden.Ein zentraler Bestandteil der Nachsorge nach einer vollständigen Frenotomie ist das aktive Wundmanagement – inklusive gezielter Dehnübungen sowie eines strukturierten Zungentrainings.
Ich begleite dich und dein Kind in diesem sensiblen Prozess über mindestens vier Wochen (bei Bedarf auch länger) – individuell, einfühlsam und fachlich fundiert. Dabei stehe ich euch mit meinem Wissen, meiner Erfahrung und meinem Netzwerk unterstützend zur Seite – Schritt für Schritt.
Was ist ein verkürztes Zungenband (Ankyloglossie)?
Im Mutterleib entwickeln sich Zunge und Mundboden zunächst gemeinsam.
Etwa in der 12. Schwangerschaftswoche trennen sie sich normalerweise voneinander – dieser natürliche Vorgang wird durch einen gezielten „Zellrückbau“ (Apoptose) ermöglicht.
Wenn diese Trennung nicht vollständig abläuft, bleibtdas Zungenband (medizinisch: Frenulum linguae) zu kurz, zu straff oder reicht zu weit nach vorne.
Das Ergebnis ist eine Ankyloglossie, auch bekannt als verkürztes Zungenband.
Dabei ist die Zunge am Mundboden fixiert und kann sich nicht mehr frei in alle Richtungen bewegen.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass ein Zungenband überwiegend aus Kollagen Typ 1 besteht – einem Gewebe, das kaum dehnbar ist.Deshalb bringen Dehnübungen oder Massage-Techniken meist keine dauerhafte Lösung.

Ein verkürztes Zungenband betrifft nicht nur die Zunge selbst, sondern kann sich auf viele Bereiche des Körpers auswirken –
vom Stillen, über die Atmung und Sprachentwicklung bis hin zur Kieferform und Körperhaltung.
Kontaktiere mich für mehr Infos.
Warum eine frei bewegliche Zunge so wichtig ist
Die Zunge ist weit mehr als ein Muskel zum Sprechen oder Schmecken – sie spielt eine zentrale Rolle in vielen Körperfunktionen.
Eine eingeschränkte Beweglichkeit kann daher vielfältige Auswirkungen haben:
STILLEN
Babys mit einer frei beweglichen Zunge können effektiv und schmerzfrei saugen.
Ist die Zungenbewegung eingeschränkt, kann das zu wunden Brustwarzen, Milchstau und häufigem Stillen führen.
Sprachentwicklung
Nur wenn sich dieZunge frei und präzise bewegen kann, lassen sich Konsonanten korrekt bilden.
Ein zu kurzes Zungenband kann daher Lautbildungsstörungen begünstigen.
Kiefer- und Gaumenentwicklung
In der Ruheposition sollte die Zunge am Gaumen liegen – dort formt sie den Gaumen flach und breit.
Das sorgtfür ausreichend Platz im Kiefer und fördert gerade Zähne.
Liegt die Zunge unten, kann ein schmaler, hochgewölbter („gotischer“) Gaumen entstehen – mit Folgen wie Zahnfehlstellungen oder Atemproblemen.
Atmung
Eine Zunge, die nicht am Gaumen ruht, führt häufig zu Mundatmung, vor allem im Schlaf.
Das kann Infekte, Schnarchen oder Allergien begünstigen.
Selbstreinigung
Durch die regelmäßige Bewegung an den Gaumen reinigt sich die Zunge selbst – ein wichtiger Teil der natürlichen Mundhygiene.
Entspannung
Die Zunge ist über den Nervus glossopharyngeus (IX. Hirnnerv) mit dem Nervus vagus verbunden – einem der wichtigsten Nerven für Ruhe und Entspannung im Körper.
Eine freie Zungenbewegung unterstützt also auch das vegetative Gleichgewicht.
Schlucken & Kauen
Für einen gesunden Schluck- und Kauvorgang ist eine gut bewegliche Zunge unerlässlich.
Körperhaltung
Über die muskulären Verbindungen kann eine eingeschränkte Zungenlage auch die Hals- und Nackenmuskulatur beeinflussen – und damit sogar die Körperhaltung.
Links zu weiterer Literatur
Zugenbandzentrum.de
Teil 1:
Frenotomie des Frenulum linguae
beim Säugling mit Ankyloglossie
Zungenbandzentrum.de
Teil 2:
Frenotomie des Frenulum linguae
beim Säugling mit Ankyloglossie
Zungenbandzentrum.de
Frenotomie des Frenulum linguae
beim Säugling mit Ankyloglossie
